COMISSÃO PASTORAL DA TERRA

 

Die kollektive Finanzierungskampagne ist eine Initiative der Landpastoralkommission (CPT), die auf die Notwendigkeit des Erhalts des Cerrado hinweist und hat fünf Fundraising-Ziele. Auf die UnterstützerInnen warten Geschenke wie digitale Kunst, Ökotaschen, Accessoires, handgefertigte Produkte und sogar die Teilnahme an Workshops.

Anläßlich des Nationalen Tages des Cerrado, der am 11. September gefeiert wurde, startete das Netzwerk der Landpastoralkomission (CPT) des Cerrado die kollektive Finanzierungskampagne “Schütze eine Wasserquelle” auf der Internetplattform Benfeitoria. Jedes Jahr versiegen 10 kleine Flüsse in dieser Ökoregion. Angesichts dieses verheerenden Szenarios besteht das Hauptziel der Initiative darin, fünf vom Austrocknen bedrohte Quellgebiete zu schützen, und zwar in fünf Bundesstaaten: Maranhão, Piauí, Goiás, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul, dort wo Bauerngemeinschaften, die von der CPT begleitet werden, ansässig sind.

Die Finanzierungskampagne hat sich fünf Ziele in der Höhe von insgesamt R$ 110.000 gesetzt. Das erste Ziel ist Alles oder Nichts, eine kollektive Förderdynamik, bei der die Initiatorin nur dann die Spenden erhält, wenn das erste Ziel erreicht wird. Das erste Ziel von “Schütze eine Wasserquelle” stellt den Mindestbetrag dar, um die Kosten der Plattform Benfeitoria zu decken – einschließlich Personal, Kosten für Produktion und Versand der kleinen Geschenke, zusätzlich zu den Kosten für die Rettung einer der Quellen. Aber die Absicht ist, insgesamt fünf zu retten. Die Kampagne bietet eine Liste von kleinen Präsenten für bestimmte Spendenbeträge, die als Anreiz dienen, aber es ist auch möglich zu spenden, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.

Erfahrung in der Arbeit mit der Bevölkerung

Die Landpastoralkommission setzt sich seit über 10 Jahren für den Schutz von Quellen im Cerrado ein. Die ersten Erfahrungen wurden in den Bundesstaaten Goiás und Mato Grosso gemacht. Seither hat die CPT mit verschiedenen bäuerlichen Gemeinschaften aus dem Cerrado-Gebiet Bildungsveranstaltungen zum Kampf um die Verteidigung von Wasser, Land und Wäldern durchgeführt. In diesem Sinne möchte die Kampagne “Schütze eine Wasserquelle” nicht nur diese Wasserquellen erhalten, sondern gleichzeitig den Weg für die Verbreitung dieser Idee an anderen Orten ebnen. Unser Ziel ist es, ein echtes Netzwerk zum Schutz für den Cerrado zu schaffen.

"Die Rückgewinnung von Quellen ist für die Kontinuität des Lebens unerlässlich. Wasser ist ein Recht Aller. Quellgebiete sind notwendig, um Flüsse und Bäche mit Wasser zu versorgen und um die Menschen auf dem Land und in den Städten mit Wasser für ihre Lebensnotwendigkeiten zu versorgen. Wenn die Quellen austrocknen, fehlt Wasser für Alle. Deshalb ist die Kampagne “Schütze eine Wasserquelle” notwendig und es handelt sich um einen Aufruf, um für die Gewässer Sorge zu tragen. Der Schutz, die Wiederherstellung und die Erhaltung von Quellen muss ein gemeinsames Ziel sein und es braucht dazu jeden von uns. Wir rechnen mit der Unterstützung von Allen, um diese Initiative zu multiplizieren", betont Leila Cristina Lemes, Koordinatorin der Kampagne und des Netzwerks der CPTs im Cerrado.

Die Kampagne wird unterstützt von Partnerorganisationen wie der Nationalen Kampagne zum Schutz des Cerrado, der Bewegung der Landlosen (MST), dem Forschungszentrum für Agrarökologie und Bildung auf dem Land der Universität in Goiás (Gwatá), dem Museum des Cerrado, der bundesstaatlich übergreifenden Bewegung der Babaçunuss sammelnden Quebradeiras de Coco (MIQCB) sowie dem Kommunikationskollektiv Pinga Pinga und anderen.

Bedrohter Reichtum

Der Cerrado und seine Übergangsgebiete umfassen etwa 36% des Staatsgebiets, also mehr als 1⁄3 des brasilianischen Territoriums, und es ist der wichtigste Wasserspeicher des Landes. Wenn dieses Gebiet geschützt wird, kann dieses Wasser, das aus unterirdischen Schichten sprudelt, eine ausreichende Qualität und Quantität garantieren, um den Bedarf der reichen Artenvielfalt Brasiliens, des Landes und der Städte zu decken. Der Cerrado ist als Quellgebiet der Gewässer bekannt und beherbergt Quellen von acht der 12 brasilianischen Flussbecken, die für den Verbrauch und die Energieerzeugung des Landes unverzichtbar sind, sowie einige der wichtigsten Flüsse, die durch das brasilianische Territorium und den südamerikanischen Kontinent fliessen: Araguaia-Fluss, Tocantins-Fluss, São Francisco-Fluss, Paraguai-Fluss, Parnaíba-Fluss, Gurupi-Fluss, Jequitinhonha-Fluss, Paraná-Fluss und andere.

Darüber hinaus ist der Cerrado auch die artenreichste Savanne der Welt. Dieses Gebiet beherbergt eine große Anzahl von Völkern und traditionellen Gemeinschaften, die diese Region seit über 12.000 Jahren bewohnen. Es gibt mehr als 80 indigene ethnische Gruppen – darunter Xavantes, Kraô-Kanela, Tapuias, Guarani Kaiowá, Terena, Xakriabás, Apinajé –, FischerInnen, FlussanrainerInnen, die Nachfahren entflohener SklavInnen Quilombolas, Quebradeiras de Coco, die in Kollektivbesitz Vieh- und Landwirtschaft betreibenden Fundo e Fecho de Pasto, die die Uferlandschaften des Araguaia-Flusses nutzenden retireiros, die auf den Inseln und an den Ufern des Rio São Francisco lebenden Vazanteiros, KleinbäuerInnen, die die Gebirgszüge besiedelnden Geraizeiros, die den trockenen Sertão bewohnenden Sertanejos, landbesetzende Acampamentos, Agrarreformansiedlungen und viele andere. Im Gegensatz zu all diesem Reichtum und dieser Vielfalt gilt diese Region für die Verantwortlichen der brasilianischen Agrarrpolitik als eines der Expansionsgebiete der Monokulturflächen der Agrarwirtschaft.

Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) zeigen, dass im Jahr 2020 die Entwaldung im brasilianischen Cerrado 7.3000 Quadratkilometer betrug und damit die größte Zerstörung in der Region Matopiba (Region der Bundesländer Maranhão, Tocantins, Piauí und Bahia) darstellte. Nach eigenen Angaben des Instituts verzeichnete der Cerrado im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. August dieses Jahres die höchste Zahl an Bränden seit 2012: 31.566 Brände wurden registriert.

Der Cerrado beherbergt die meisten ganzjährig wasserführenden Quellen, die die Flüsse das ganze Jahr über mit ihrem Wasser versorgen. Bei der Abholzung kommt es zu einer Versiegelung oder Verdichtung des Bodens, der ohne Waldbedeckung in seiner Fähigkeit, Regenwasser zu speichern, reduziert wird. Dies erschwert die Versickerung und Versorgung des Grundwassers. Dieser Prozess reduziert die Wasserreserven und gefährdet die Quellen, aus denen Bäche, Flüsse und somit hydrographische Einzugsgebiete entstehen.

Der Rückgang dieser Wasserreserven ist nicht auf fehlende Regenfälle zurückzuführen, sondern steht in direktem Zusammenhang mit der Ausbeutung des Cerrado in den letzten Jahren durch die Agrarwirtschaft und beeinflusst die Dürre im Pantanal-Feuchtgebiet, am São Francisco-Fluss und sogar am Paraná-Fluss. All diese Verwüstungen, Brände, Abholzungen und das Vordringen von Monokulturen haben Auswirkungen auf das Klima und das Wohlergehen der Land- und Stadtbevölkerung. Die Quellen versiegen, die Flüsse versanden und daher ist es notwendig, Schutzmaßnahmen für die Natur umzusetzen und dringende Maßnahmen zu ergreifen.

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Lerne die Quellen kennen, die geschützt werden sollen

Piauí

Eine Wasserquelle im Gebiet Vão do Vico, im Bezirk Santa Filomena. Die hier ansässige indigene Gemeinschaft der Gamela zählt 17 Familien und leidet unter Landraub und dem Vormarsch der Sojaplantagen. Die Vegetation zum Schutz der Quellen wurde zerstört und die Regenfälle spülten viel Sand in dieses Quellgebiet und Quellen versandeten.

Maranhão

Eine der Quellen des Itapecuru-Flusses, des 1.450 Kilometer langen und 50 bis 120 Meter breiten Wasserlaufs, der den Bundesstaat Maranhão quert. Die ersten Quellen entspringen aus dem Gebiet „Vão do Pinto“, im Bezirk São Raimundo das Mangabeiras. Das Itapecuru-Flussbecken versorgt 60 % der Bevölkerung der Hauptstadt São Luís sowie anderer Städte des Bundesstaates mit Wasser.

Goiás

Die Quelle des Rio Caldas versorgt den gesamten Distrikt Cruzeiro do Bom Jardim, der im Bezirk Silvania liegt, mit Wasser. Dort leben 40 kleinbäuerliche Familien, die von der Landwirtschaft überleben. Durch die Ausbreitung der Soja-Monokulturplantagen und dem Einsatz von Pestiziden steht die Gemeinde vor dem Problem der Entwaldung und Wasserverringerung sowie Verunreinigung.

Mato Grosso

Die zu schützende Quelle befindet sich in der Gemeinde Poço Azul im Bezirk Poxoréu. Das Dorf besteht aus 16 traditionellen kleinbäuerlichen Familien. Die Quelle versiegt aufgrund des Mangels an einheimischer Vegetation. Dies gefährdet die Lebensgrundlage der Dorfgemeinschaft, da sie dieses Wasser benötigen, um Gemüsegärten, Obstbäume und Felder anzulegen. 

Mato Grosso do Sul

Die zu schützende Quelle befindet sich in der Gemeinde Sidrolândia, innerhalb eines Naturschutzgebietes. Die Familien, die in dieser Agrarreformansiedlung leben, benötigen die Wiederherstellung der Quelle, die durch das Weidevieh, das die Uferböschungen zertrampelt hat, ausgetrocknet ist. Um das Quellgebiet zu schützen, werden neue Drähte und Zaunpfosten benötigt, um den Zugang sowie Setzlinge der einheimischen Vegetation aus dem Cerrado zu schützen.

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Service: Kampagnenstart “Schütze eine Wasserquelle”
Wo: Auf der Plattform Benfeitoria unter https://benfeitoria.com/salveumanascente. Für mehr Informationen folgen Sie den  sozialen Netzwerken der CPT Nacional:
Website: www.cptnacional.org.br
Facebook: www.facebook.com/CPTnacional
Twitter: @cptnacional
Kontakt:+55 (62) 99309-6781 - Amanda Costa - Presseabteilung

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